Heute bin ich
Heute bin ich
Ein weiteres Kompositionsprojekt des KLAZZ in der Kellerei aufgeführt
Andreas Kopeinig, dem Gründer und Leiter des Klavier- und Jazzinstitut in Reutte, geht es beim Unterricht mit seinen Klavierschülern um mehr als das bloße Erlernen von Fingerfertigkeit. Um Musik ganzheitlich zu verstehen und zu erleben, läßt er sich immer wieder kreative Projekte einfallen. Nach der Vertonung von Max und Moritz oder dem kleinen Ich-bin-Ich, Kompositionen zu Bildern von Schülern aus dem Gymnasium und weiteren ähnlichen Arbeiten in den vergangenen Jahren fiel ihm heuer das Buch „Heute bin ich“ der holländischen Künstlerin Mies van Hout in die Hände und sofort war eine neue Idee geboren. Die Kunstwerke in dem Buch sind Fische, von denen jeder eine bestimmte Stimmung, ein Gefühl ausdrückt. Eine perfekte Anregung, um dazu Musik zu komponieren, die ja auch Gefühle transportieren soll. Jeder Schüler durfte sich ein Bild aus dem Buch aussuchen und mehrere Wochen lang komponierten die Kinder und Jugendlichen gemeinsam mit ihrem Lehrer Musikstücke. Entwürfe und Ideen der Schüler wurden ausgearbeitet und in eine musikalische Form gebracht, nach und nach wuchsen die kleinen Werke und die Schüler wuchsen über sich hinaus. Es entstanden 17 wunderbare Klavierstücke, die dem Charakter der verschiedenen Fische entsprechen.
Präsentiert wurden diese musikalischen Werke zusammen mit den bildnerischen Kunstwerken am vergangenen Mittwoch in einem Konzert in der Kellerei in Reutte. Jeder Schüler durfte seine Komposition am Flügel vorspielen, die Bilder wurden in der wunderbaren Atmosphäre der Kellerei auf einer großen Leinwand gezeigt. Eltern, Verwandte und Bekannte sowie interessierte Besucher waren von dem Ergebnis begeistert und zeigten dies in lange anhaltendem Applaus für jeden Auftritt. Was für viele Schüler und Eltern am Beginn des Projektes noch unmöglich erschienen war, war nun Wirklichkeit geworden: Die Kinder hatten eigene Musik erschaffen, mit viel Engagement und Begeisterung. Und sie haben enorm viel an musikalischem Wissen und Verständnis für Musik mitgenommen. Das Erleben eines kreativen Schöpfungsprozesses bis hin zur öffentlichen Präsentation des fertigen Musikstückes ist ein großer Wert, der sie auch in ihrem musikalischen Weiterkommen stärken wird.
Fotos: Hartmut Heinz, Katharina Kopeinig